Viele Deutschlehrende kennen die Lernkrimis aus dem Hueber-Verlag von DaF-Autor Urs Luger: Kriminalgeschichten, die für ein bestimmtes Sprachniveau geschrieben sind und mit Spannung das Leseverstehen fördern und den Wortschatz erweitern.
Doch Krimis kann man auch im Sprachunterricht schreiben lassen. In Hueber-Webinaren vermittelt Urs Luger Methoden, wie Lehrende mit ihren Teilnehmer:innen Krimis planen und einsetzen können.

Gute Planung im Vorfeld ist alles

Wer einen Krimi im Kurs schreiben möchte, braucht erst einmal eines: eine gute Planung. Am Anfang steht natürlich die Frage, um welches Verbrechen es sich handeln soll: ein Diebstahl, eine Entführung oder doch ein Mord? Wer ist der Täter oder die Täterin? Wer sind die Verdächtigen? Wer soll ermitteln? Die Polizei, ein Privatdetektiv wie Fender in den Lernkrimis von Luger oder doch lieber eine Privatperson?

Und auch den Handlungsverlauf sollte man im Vorfeld skizzieren und wichtige Inhalte sammeln. Ebenso die Protagonist:innen, die im Verlauf der Geschichte auftreten sollen. Ähnlich wie in Kriminalfilmen könnte man die einzelnen Stationen der Geschichte sowie die Personen und ihre Charakterisierung an einem Flipchart anheften.

Die einzelnen Charaktere gestalten

Die wichtigsten Protagonist:innen im Krimi sind natürlich Ermittler:in, Opfer und Verdächtige. Urs Luger empfiehlt, bei der Ausgestaltung der Personen auf komplexe Charaktere zu setzen. Klischees sollten vermieden werden. Ein guter Anlass also, im Kurs über Klischees zu sprechen und zu reflektieren.
Es gilt, die einzelnen Handelnden glaubwürdig zu beschreiben und ihnen sowohl Stärken als auch Schwächen zu geben. Neben den Klischees ist auch Schwarz-Weiß-Zeichnen keine gute Option. Spannender wird es, wenn die Charaktere nicht eindeutig gut oder böse sind.

Um die Protagonist:innen möglichst interessant zu kreieren, sollten sie im Lauf der Geschichte auch eine Entwicklung mitmachen: Sie werden mit starken Emotionen konfrontiert, die sie verändern und vielleicht auch über sich hinauswachsen lassen.
Eine Aufgabe könnte sein, dass die Teilnehmer:innen auf Basis dieser Vorüberlegungen die Ausgestaltung unterschiedlicher Protagonist:innen übernehmen und diese dann im Kurs vorstellen.

Landeskunde im Krimiformat

Krimis sind eine wunderbare Möglichkeit, Landeskunde zu vermitteln, findet Ur Luger. Lehrende können den Teilnehmer:innen vielfältige Rechercheaufgaben geben. Zum Beispiel zu einer bestimmten Epoche, in der der Krimi spielen soll. Oder zu Städten, in denen die Handlung angesiedelt ist.
Aber auch anhand der handelnden Personen lassen sich Aufgaben stellen. Die Lernenden könnten sich zum Beispiel über die Berufe der Protagonist:innen informieren, die einzelnen Berufsbilder beschreiben und im Kurs präsentieren.

Schreiben und Sprechen mit Krimis trainieren

Eine kombinierte Schreib-und Sprechübung könnte sein, die Lernenden Dialoge zu den einzelnen Szenen schreiben zu lassen. Diese Dialoge können dann im Rollenspiel vorgetragen werden. Aber auch für die Aufgabe, eine Geschichte weiter zu erzählen, eignen sich Krimis sehr gut. Die Lernenden erhalten nur den Anfang einer Szene und schreiben ihn fort. Möglich wäre ebenfalls, ganze Kapitel über einen längeren Zeitraum in Gruppen schreiben zu lassen.

Lust auf einen spannenden Krimi? Dann besuchen Sie das nächste Webinar mit Urs Luger: Darin nimmt er Sie mit in seinen Lernkrimi Tod einer Diva und plant gemeinsam mit Ihnen Ihren eigenen Krimi.


Webinartipp:

Schreib deinen eigenen Krimi!

 

Das Hueber-Webinar mit Urs Luger am 20. Oktober 2022:
Schreib deinen eigenen Krimi!

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