Vor Corona waren sie als Gruppenevent der große Renner: Escape-Rooms. Mehrere Personen ließen sich freiwillig in einen Raum einsperren und knackten dort gemeinsam Rätsel. Mit der richtigen Lösung konnten sie sich – früher oder später – befreien. Auf diesem Konzept fußt die Idee der EduBreakouts im Sprachunterricht.

Allerdings ist dabei die Zeit begrenzt, Gruppen stehen im Wettbewerb und der Raum ist virtuell.
Sie eignen sich sowohl für Online- als auch Präsenzunterricht. In beiden Fällen sorgen sie für mehr Spannung und Spaß, stärken den Teamgeist und lassen sich an die jeweiligen Lehrwerke sowie Lernziele anpassen. Einmal erstellt, können Lehrende sie immer wieder nutzen. Wie genau das funktioniert, zeigt Bildungsreferentin Stefanie Fischer vom Goethe-Institut Frankfurt/M:

Digitale Hilfsmittel für den EduBreakout

Als digitale Hilfsmittel dienen Stefanie Fischer Powerpoint und LearningApps. Denkbar sind natürlich auch andere Apps wie Padlet, genially, ThingLink etc. Fischer empfiehlt Lehrenden, die Apps und digitalen Tools zu verwenden, die sie bereits gut beherrschen, um den Aufwand bei der Erstellung in Grenzen zu halten. LearningApps verwendet sie gerne, weil es eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgabenstellungen bietet, die für den jeweiligen Bedarf einfach modifiziert werden können.

Powerpoint-Folien nutzt Fischer, um den Lernenden das Setting sowie die Aufgabenstellung zu präsentieren. Sie orientiert sich am DaF-Lehrwerk Momente, Thema Start-ups. Im Beispiel geht es um Lehrwerksprotagonistin Tina, die ihren ersten Arbeitstag in einem kleinen Start-up antritt. Leider hat sie das Passwort für ihren Rechner vergessen und alle Kolleg:innen sind in einer Besprechung. Aufgabe der Lernenden ist es nun, Tinas Passwort herauszufinden. Dafür müssen sie insgesamt fünf sprachliche Rätsel lösen.

Rätselspaß führt zum Lernerfolg

Diese Rätsel sind ebenfalls eingebettet in eine Powerpoint-Folie. Darauf sieht man eine junge Frau am Schreibtisch und um sie herum im Raum verteilt verschiedene Rätselbuttons. Hinter jedem Button verbirgt sich ein externer Link, der bei Klick aufgerufen wird. Jeder Link führt zu einer kleinen Aufgabe auf LearningApps. Diese Folie können Kursleiter:innen ihren Teilnehmenden auf unterschiedliche Weise zukommen lassen. Je nach Konferenzprogramm kann sie in den einzelnen Gruppenräumen oder im Chat zur Verfügung gestellt oder mittels E-Mail oder Messenger an die Lernenden geschickt werden. Letzteres gilt für den Präsenzunterricht, in dem die Lernenden ihre Smartphones dafür nutzen.

Die Links in Fischers Beispiel führen zu ganz unterschiedlichen Aufgaben auf LearningApps. Alle verbindet aber ein Lernziel beziehungsweise Thema: die Bildung des Perfekts und das Thema Berufsleben. In der ersten Aufgabe suchen die Lernenden beispielsweise Berufe in einem Wortgitter. Aus deren Anfangsbuchstaben setzt sich der erste Teil des Passwortes zusammen. In einer weiteren Aufgabe müssen die Kursteilnehmenden einen Lückentext mit den richtigen Partizipien bestücken. Außerdem gilt es, Verben nach trennbar und untrennbar in einer Tabelle zu ordnen. Am Ende haben die einzelnen Gruppen idealerweise in der vorgegebenen Zeit, im Beispiel 30 Minuten, anhand der Aufgaben das richtige Passwort für Tina herausgefunden. Die schnellste Gruppe gewinnt.

Auf den ersten Blick erscheint der Aufwand für die Konzeption eines solchen EduBreakouts groß. Wenn man aber bedenkt, dass er sich wiederholt einsetzen lässt, lohnt sich die Arbeit. Außerdem muss es ja nicht jede Woche einen solchen Breakout geben. Ideal eignet er sich zum Beispiel am Ende einer Lerneinheit, um Erlerntes zu wiederholen oder zu festigen. Probieren Sie es aus!


Webinartipp: Dem Perfekt auf der Spur Spaß und Spannung mit EduBreakouts

 

Noch mehr praktische Tipps zu EduBreakouts gibt es im nächsten Hueber-Webinar mit Stefanie Fischer am 23. März 2022:
„Dem Perfekt auf der Spur Spaß und Spannung mit EduBreakouts“

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